19. April 2024

Warum ich Hörbücher höre…

… diese Frage habe ich mir aus aktuellem Anlass gestellt. Bislang habe ich da nie so richtig drüber nachgedacht. Hörbücher gehören irgendwie schon immer dazu, wenn auch in ganz anderer Form als heute. Ich wurde groß mit der klassischen Hörspielkassette. Asterix und Obelix, Alf vom Melmac, David der Klaubautermann und der unerreichte Holle Honig waren frühe Wegbegleiter meines Einschlafens. Ich denke, spätestens die Geschichten des Kapitän Blaubär haben dazu geführt, dass ich Hörbüchern nicht nur bedingungslos glaube, sondern mich von ihnen inspirieren lassen kann, fast so als würde ich selber lesen.

Vielleicht geht es aber sogar noch tiefer. Ich bin ein Mensch, der das große Glück hatte, dass ihm seine Eltern und manchmal sogar die verrückte Tante von weit weg in seiner Kindheit vorgelesen haben. So wurde mir das Medium Buch schon früh auch in einer auditiven Form nahegebracht. Vielleicht liegt es daran, dass es mir nicht frevelhaft erscheint, ein Buch zu hören.

Wählerisch sein darf ich aber trotzdem. Bücher zu hören finde ich nämlich anstrengender als Bücher zu lesen. Ich bin definitiv kein auditiver Typ, das bedeutet, dass ich besonders komplexe Handlungen besser lesen als hören kann. Dementsprechend fällt meine Hörbuchauswahl gerne auf Krimis, Kurzgeschichten und ja ich oute mich an dieser Stelle, auch auf Hörspiele. Was sich für mich recht schnell herauskristallisiert hat, ist, dass eine gute Sprecher*in eine eher fade Story ausgleichen kann. Eine schlechter Sprecher*in aber definitiv jede noch so gute Geschichte gnadenlos verhunzt. Das Gleiche gilt für Hörspiele. Eine Auswahl guter und passender Rollensprecher*innen ist wichtig. „Albernheiten“ finde ich dabei immer völlig uncool. In diese Kategorie gehören für mich übertriebene Dialekte, das affige Imitieren vermeintlicher landestypischer Sprechweisen (z.B. übertriebenes Betonen, Buchstaben auslassen etc.) oder anderweitig affektiertes Sprechen.

Ob einem die Stimme der Vorleserin oder des Vorlesers gefällt, ist Geschmackssache. Ich kann nur beurteilen, ob mir eine Stimme gefällt, aber keine allgemeine Beurteilung dazu treffen. Was mir jedoch wichtig ist, ist die Art und Weise des Vorlesens. Intonation ist wichtig, einzelnen Charakteren Leben einzuhauchen (bei Hörbüchern), es diesbezüglich aber nicht zu übertreiben. Es gibt für ein Hörbuch nichts Schlechteres, als einen monotonen und uninspiriert wirkenden Vorleser*in.

Geeignete Zeitpunkte Hörbücher zu hören ergeben sich für mich bei jeder Autofahrt. Ich bin mir sicher, jeder Hörbüchfreund kennt den Moment, in dem man sein Ziel erreicht, aber noch nicht aussteigen will, weil die Stelle gerade so interessant ist und man wissen möchte wie es weiter geht – so einer bin ich auch. Im häuslichen Gebrauch habe ich mir eine alte Tradition bewahrt; das Hörbuch zum Einschlafen – aber immer mit Timer.

Weil ich hier demnächst ein paar Mal häufiger rezensieren darf und ins BücherKaterTee-Team aufgenommen  wurde (also so richtig), will ich mich an dieser Stelle noch kurz vorstellen.

Mein Name ist Björn – und ich mag Hörbücher 😉 Darüber hinaus finde ich das „Medium Buch“ einfach cool. Geschichten lesen, egal ob gruselig, spannend, gelogen oder einfach witzig, ist großartig. Meine Konstante dabei ist definitiv der schnoddrige Inspektor aus Großbritannien, gerne auch aus Schottland. Der scheint mich in verschiedener Erscheinung zu verfolgen, vielleicht verfolge ich ihn aber auch…

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