Die antike Bibliothek in Alexandrina –
der Stoff für Legenden
In der ägyptischen Hafenstadt Alexandria steht die Bibliotheca Alexandrina , sie wurde 2002 nahe der Stelle, an der die antike Bibliothek von Alexandria gewesen sein soll, eröffnet. Zur Bibliotheca Alexandrina (Wikipediaeintrag) gehören ein Kulturzentrum, Museen und Galerien, mehrere Forschungsinstitute, sowie ein Planetarium. Der Bau der Bibliothek entstand unter der Schirmherrschaft der UNESCO und der ägyptischen Regierung. In der riesigen Bibliothek stehen 2000 Leseplätzen und Regalflächen für 8 Millionen Bücher zur Verfügung.
Die historische Bibliothek von Alexandria war die bedeutendste und größte Bibliothek des klassischen Altertums. Sie wurde unter Ptolemäus I. ca. 288 v. Chr. gegründet und soll bis zu 700.000 Schriftrollen aufbewahrt haben. Seine Idee war es, eine Art „Kollektivwissen“ zu versammeln und es den Menschen zur Verfügung zu stellen. In der antiken Bibliothek trafen sich Lernende und Lehrende der unterschiedlichen Nationalitäten und Religionen zum friedlichen Wissensaustausch.
Die Zerstörung der antiken Bibliothek fand über Jahrhunderte statt: Durch Kriege wurde die Bibliothek mehrere Male beschädigt und letztendlich zerstört. Es blieben keine archäologischen Zeugnisse der Bibliotheca erhalten. Es scheint belegt, dass Marcus Antonius mehrere Tausend Schriftrollen, die er aus der Bibliotheca raubte, Kleopatra zum Geschenk machte. Über die Jahrhunderte haben Menschen immer wieder Legenden zur Bibliothek von Alexandrien entwickelt. Entsprechend werden die neue und die antike Bibliothek gleichermaßen zum Stoff von Verschwörungstheorien.
Bibliotheken wurden in den letzten Jahren in der Literatur (und adaptiert im Film) häufig Ort von Verschwörung und Verrat, Ausgangspunkt aufregender Entdeckungsreisen, oder Versteck für mysteriöse Schätze und Reliquien der Menschheit.
Passend zum Thema habe ich zwei Romane lesen:
Die verlorene Bibliothek von A. M. Dean
und
Die Bibliothek der Schatten von Mikkel Birkegaard
In beiden Romanen geht es um Geheimgesellschaften und um die „Weltherrschaft“.
Ich finde es interessant zu verfolgen wie der eine Autor die Wege von Dänemark und der Andere von Amerika nach Ägypten entwickelt. Mir gefällt aber auch grundsätzlich, dass sich Menschen von der Atmosphäre einer Bibliothek zu solchen Geschichten inspirieren lassen, wie sie mit den beiden oben genannten Büchern vorliegen.
Bibliotheken besitzen für mich einen großen Zauber; auch wenn alle Medien offen zugänglich sind, ist es für mich immer wieder das Eintauchen in eine Welt voller Geheimnisse und Wunder, angewiesen auf die Phantasie, das Wissen und das Entdeckertum der Autor_innen.
Ich vermute, dass A. M. Dean und Mikkel Birkegaard einen ähnlichen Geist in der einen oder anderen Bibliothek entwickelt haben. Ob man nun eher der Fantastischen Literatur (A. M. Dean), oder einem möglichen Realismus (Birkegaard) zugeneigt ist, beide Bücher lassen sich gut lesen und bringen „die Sache“ ordentlich zu ende 😉