13. Dezember 2024

Jessica Fox: Bücher mit Aussicht

Merkwürdig……

„Jessica Fox lässt ihr Leben in Kalifornien hinter sich, um in Schottlands offizieller Buchstadt Wigtown in einem Antiquariat zu arbeiten. Sofort ist sie verzaubert von dem windschiefen Dorf, seinen schrulligen Bewohnern und der romantischen alten Buchhandlung. Und auch die Schotten schließen die quirlige Amerikanerin ins Herz, die ihren Ort mit neumodischen Ideen wie Yoga oder ihrem Auftritt als jüdischer Weihnachtsmann aufmischt. Kein Wunder, dass bald auch Euan, der Besitzer des Antiquariats, in Jessica mehr sieht, als nur eine Kollegin …“ (Klappentext)

Die erste Hälfte dieses Buches gefällt mir überaus. Ich wagte schon zu denken: „Das ist mein Buch des Monats.“

Es ist sprachlich fein, die Heldin wird als Bücherfreundin und Buchladenenthusiastin vorgestellt, das Buch ist angefüllt mit literarischen Zitaten. Die Beschreibungen ihrer Begegnungen und der Landschaften sind wundervoll.

Der Höhepunkt ist die Festivalwoche in Wigtown, der „offiziellen Bücherstadt“ Schottlands. Die Aufregung, die zum Teil skurrilen Begegnungen und die große Freundlichkeit werden in einer Rundumwohlfühlatmosphäre herzerwärmend dargestellt.

Dann passiert die Liebe. Der Text wird zunehmend verwickelt, die gegenseitigen Ansprüche und Anspruchslosigkeiten lassen wechselseitig Ärger auf die beiden Protagonisten entstehen, aber eigentlich auf die Autorin, die ihren Stil verändert. Wenn das Liebe ist, dass die Leichtigkeit verloren geht, puh, dann sollte Jessica nochmal suchen, dachte ich.

In der Dramatik des letzten Viertels  von Bücher mit Aussicht wird es dann noch mal richtig spannend und Jessica Fox spielt ihr Können aus.

Tja, ich bin nicht so richtig begeistert – und mein Buch des Monats ist Bücher mit Aussicht definitiv nicht. Zumal… die Fotomontage des Titelbilds ist total beknackt.

 

JESSICA FOX
BÜCHER MIT AUSSICHT

ISBN: 978-3-404-60789-1

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Über Klaus Daniel 186 Artikel
Aufgewachsen bin ich mit Karl May. Tom Sawyer war ein Held meiner Kindheit. In Onkel Toms Hütte wollte ich einmal leben. Mein Hund sollte Jerry heißen. Ohne zu Lesen geht es nicht. Dabei ist kein Genre ausgeschlossen. Ich liebe Geschichten mit Happy End.