Schon die Aufmachung dieses Buches ist wunderschön!
Die Sprache in diesem Buch wirkt altmodisch, dachte ich beim ersten Anlesen, ist es doch als Erstauflage 2015 bei Hoffmann und Campe erschienen.
Beim näheren Hinsehen fällt dann auf, dass CHRISTOPHER MORLEY´S Buch im Original 1917 und als deutsche Erstausgabe 1951 in Wien erschienen ist.
„Bevor Roger Mifflin sich dem stationären Buchhandel in Brooklyn widmen wird, ist er als fahrender Buchhändler in New England unterwegs. Dort trifft er auf die resolute Helen McGill, die gemeinsam mit ihrem Bruder eine Farm bewirtschaftet. Kurz entschlossen kauft Helen dem sonderbaren literarischen Hausierer seinen Bücherwagen samt Pferd und Hund ab und entdeckt die wundersame Welt der Literatur – und die Liebe.“ (Klappentext)
Die Buchhandlung auf Reisen ist ein Manifest für das Lesen und die Literatur. Es ist ein Lob auf das Buch und die Buchhandlung und es ist so witzig und schlau geschrieben.
Roger Mifflin möchte nicht mehr mit seinem Bücher – verkaufs – wohn – Pferdewagen reisen, sondern sesshaft werden. Deswegen verkauft er seinen wunderbaren Parnassus an Helen Mcgill, die kurzerhand ihren Bruder und dessen Hof verlässt und sich mit dem Parnassus auf den Weg macht.
Diese Roadmoviegeschichte ist weit weniger gemächlich, als man meinen könnte, wird doch der Parnassus nur von einem Pferd gezogen. Die Leben von Roger und Helen, den beiden Helden dieser Geschichte, verbinden sich durch den Parnassus, die Bücher und die entstehenden Gefühle für einander. Die Geschichte ist absolut charmant geschrieben und wirkt mit seiner feinsinnigen und manchmal so positiv altmodisch grotesken Art so witzig, dass ich nur wenige Lesepausen machen konnte.
Die Idee eines reisenden, noch dazu in einem umgebauten Pferdewagen, Buchhändlers ist so reizvoll, dass diese Geschichte große Wünsche weckt.
Lieber Herr Morley, vielen Dank dafür.
Christopher Morley: Eine Buchhandlung auf Reisen
Atlantik Verlag
ISBN:978-3-455-60023-0